Anrainer-Management erfolgreich Implementieren (ProDialog am 12. September 2023)
Für eine erfolgreiche Implementierung von Gewerbeparks ist es essenziell, dass alle Beteiligten gehört werden und ihre Bedenken berücksichtigt werden.
Als Umsetzungsstruktur ist bei der Realisierung zu berücksichtigen:
- Identifizierung der Interessensgruppen (Stakeholder): Es ist von entscheidender Bedeutung, die Stakeholder frühzeitig zu identifizieren. Diese können Anwohner, lokale Unternehmen, Behörden, Anrainergemeinden und lokale/regionale Institutionen umfassen.
- Transparente Kommunikation: Sowohl in der Top-Down- als auch in der Bottom-Up-
Planung muss Transparenz an erster Stelle stehen. Alle Beteiligten müssen über den Fortschritt des Projekts auf dem Laufenden gehalten werden. - Öffentliche Versammlungen: Regelmäßige öffentliche Versammlungen bieten eine Plattform für alle Beteiligten, um ihre Bedenken zu äußern und Informationen aus erster Hand zu erhalten.
- Berücksichtigung der Umweltauswirkungen: Umweltverträglichkeitsprüfungen sind ein
wesentlicher Bestandteil jeder Projektplanung. Sie ermöglichen es uns, die potenziellen Auswirkungen auf die Umwelt zu verstehen und entsprechend zu handeln. - Partnerschaften mit lokalen Unternehmen: Durch die Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen können Synergien genutzt und das lokale Wirtschaftswachstum gefördert werden.
- Integration in die lokale Gemeinschaft: Es ist wichtig, dass der Park nicht als Fremdkörperin der Gemeinschaft wahrgenommen wird, sondern sich harmonisch in das bestehende Umfeld einfügt.
- Infrastrukturelle Verbesserungen: Infrastrukturelle Verbesserungen, wie z.B. der Ausbau von Straßen und öffentlichen Verkehrsmitteln, können dazu beitragen, den Park für Anwohner und Unternehmen attraktiver zu machen.
- Einsatz von Mediatoren: Mediatoren können dazu beitragen, Konflikte zwischen verschiedenen Stakeholdern zu lösen und das Verständnis und die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten zu fördern.
- Langfristige Planung und Nachhaltigkeit: Es ist wichtig, nicht nur kurzfristige Gewinne zu betrachten, sondern auch eine langfristige und nachhaltige Entwicklung zu fördern. TOP Down – als auch BOTTOM Up-Strategien sind für ein effektives Anrainermanagement von
entscheidender Bedeutung. Beide Ansätze erfordern eine sorgfältige Planung und eine ständige Kommunikation mit den Stakeholdern. Es gibt keinen Zweifel, dass diese Strategien, wenn sie richtig umgesetzt werden, zu erfolgreichen und nachhaltigen Gewerbeparks führen können.
TOP Down – Strategie
Eine gut durchdachte Top-Down-Strategie ist entscheidend für den erfolgreichen Start und die erfolgreiche Durchführung eines Projekts.
Folgende Punkte sind zu berücksichtigen:
- Klare Vision und Strategie: Es ist wichtig, eine klare Vision und Strategie für das Projekt zu
haben, die von allen Beteiligten geteilt wird. - Effektive Führung: Eine starke und effektive Führung ist entscheidend, um die Strategie umzusetzen und alle Beteiligten auf dem richtigen Weg zu halten.
- Organisationsstruktur: Eine gut durchdachte Organisationsstruktur hilft dabei, Verantwortlichkeiten zu klären und effiziente Arbeitsabläufe zu gewährleisten.
- Ressourcenmanagement: Die effektive Verwaltung von Ressourcen, einschließlich Finanzen, Personal und Ausrüstung, ist entscheidend für den Erfolg des Projekts.
- Risikomanagement: Potenzielle Risiken müssen frühzeitig identifiziert und geeignete Maßnahmen zur Risikominderung ergriffen werden.
- Gesetzliche und regulatorische Compliance: Das Projekt muss alle relevanten gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen erfüllen.
- Stakeholder-Management: Es ist wichtig, effektive Beziehungen zu allen Stakeholdern zu pflegen und sicherzustellen, dass ihre Interessen berücksichtigt werden.
- Performance-Monitoring: Regelmäßige Überwachung und Bewertung der Leistung sind notwendig, um sicherzustellen, dass das Projekt auf Kurs bleibt und die gesteckten Ziele erreicht werden.
- Nachhaltige Praktiken: Die Förderung nachhaltiger Praktiken sollte eine Priorität sein, umsicherzustellen, dass das Projekt langfristig umweltverträglich ist.
- Kontinuierliche Verbesserung: Es sollte ein ständiger Fokus auf kontinuierliche Verbesserung und Lernen aus Erfahrungen liegen, um sicherzustellen, dass das Projekt im Laufe der Zeit immer effektiver wird.
Anrainer-Management erfolgreich Implementieren
BOTTOM Up – Strategie
Die Bottom-Up-Strategie ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass die Anrainer und Interessengruppen in den Prozess einbezogen werden und dass ihre Bedenken und Bedürfnisse berücksichtigt werden.
Folgende Punkte sind zu berücksichtigen:
- Kommunikationskanäle einrichten: Es ist wichtig, effektive Kommunikationskanäle einzurichten, um sicherzustellen, dass die Anrainer ihre Bedenken und Ideen äußern können.
- Öffentliche Foren und Versammlungen: Halten Sie regelmäßige öffentliche Foren und Versammlungen ab, bei denen die Anrainer die Möglichkeit haben, ihre Ansichten darzulegen und Diskussionen zu führen.
- Einbindung der Anrainer in die Entscheidungsprozesse: Die Anrainer sollen aktiv in die Entscheidungsprozesse eingebunden werden, um sicherzustellen, dass ihre Interessen berücksichtigt werden.
- Schaffung von Gemeinschaftskomitees: Die Einrichtung von Gemeinschaftskomitees
kann dazu beitragen, das Engagement der Anrainer zu erhöhen und sicherzustellen, dass ihre
Stimmen gehört werden. - Berücksichtigung von lokalem Wissen und Expertise: Das lokale Wissen und die Expertise der Anrainer können einen wertvollen Beitrag zur Planung und Durchführung des Projekts leisten.
- Partnerschaften mit lokalen Organisationen: Partnerschaften mit lokalen Organisationen können dazu beitragen, das Vertrauen der Anrainer zu gewinnen und sicherzustellen, dass ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden.
- Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung der Gemeinschaft: Es sollte ein Schwerpunkt darauf gelegt werden, die wirtschaftliche Entwicklung der Anrainer zu fördern, z.B. durch die Unterstützung lokaler Unternehmen.
- Berücksichtigung der sozialen Auswirkungen: Die sozialen Auswirkungen des Projekts,
wie z.B. Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt oder die lokale Infrastruktur, sollten sorgfältig
geprüft und angegangen werden. - Schulungen und Bildungsangebote: Schulungen und Bildungsangebote können dazu bei-
tragen, die Fähigkeiten und das Wissen der Anrainer zu stärken und sie besser auf die Veränderungen vorzubereiten, die das Projekt mit sich bringt. - Nachhaltige Praktiken fördern: Es sollte ein Schwerpunkt darauf gelegt werden, nachhaltige Praktiken zu fördern und sicherzustellen, dass das Projekt einen positiven Beitrag zur Umwelt leistet.
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Bürger wehren sich mit Petition – Carbon-Problemstoffe in Reichersberg (Bezirksrundschau am 12.Juli 2023)
Carbon-Abfälle sollen in Kammer, Reichersberg, gelagert und recycelt werden. Anrainern macht das Angst.
REICHERSBERG. Bereits Ende Mai fand eine Bauverhandlung in der Reichersberger Ortschaft Kammer statt. Harter Bürger haben danach 31 Unterschriften gegen das geplante Lager- und Recycling-Vorhaben gesammelt. In unmittelbarer Nähe von Wohngebieten solle es keine Lagerung und Verarbeitung von Problemstoffen geben, erklären Betroffene.
Reichlich „Carbon-Abfälle“
Dabei geht es um ein Bauvorhaben eines Linzer Start-ups, das Carbonabfälle rezyklieren und sich dafür in der Nähe jener Firmen ansiedeln will, die zukünftig seine Dienste beanspruchen könnten. Seit 1. Jänner 2023 gilt in Österreich ein Deponierverbot für Abfälle von carbonfaserverstärkten Kunststoffen. Und davon würden im Bezirk reichlich anfallen, erläutert Theresa Raschhofer, Leiterin der Gewerbebehörde der Bezirkshauptmannschaft Ried, die mit der gewerberechtlichen Genehmigung des Vorhabens befasst ist. Das benachbarte Werk von FACC und die Benteler-Betriebe nennt der Harter Initiator der Petition „Problemstoff-Verarbeitung in Kammer – Nein danke!“ als Beispiele.
Gefährliche Dämpfe? Lärm?
Es gehe um ein gewerbliches Zwischenlager und das Aufstellen einer Anlage, weiß Raschhofer. Derzeit seien Sachverständige für Abfalltechnik, Luftreinhaltung, Gewerbetechnik, Hydrogeologie und Brandschutz dabei, das bereits überarbeitete Projekt zu prüfen.
Angst machen den Anrainern nicht ausgehärtete Carbon-Abfälle, die bei der Aushärtung „ausdampfen“. In weiterer Folge sollen sie in der Anlage des Start-ups geschreddert werden. Auch Lärm hätten die Anrainer zwischen A 8 und B148 schon genug.
Lediglich Baubehörde – und damit nur zuständig fürs Container-Aufstellen – ist die Gemeinde Reichersberg, weiß Bürgermeister Bernhard Öttl. Die Petition der Anrainer wurde vor der Gemeinderatssitzung am 6. Juli 2023 in der Bürgersprechstunde thematisiert.
„Alle sind sich einig: Es ist eine gute Sache, aus Problemstoffen Werkstoffe zu machen.“
Bürgermeister Bernhard Öttl
„Ganz schön heiß hergegangen“ sei es, meint der Initiator der Petition. „Business wie üblich“ sei es für den Bürgermeister gewesen. Ihm sei wichtig, dass wieder Sachlichkeit in die Diskussion einkehrt.
Damit kann der Geschäftsführer des Green Tech Start-ups dienen: Die Zerkleinerungsanlage sei gewerberechtlich vom Land zugelassen. Laut seit kurzem vorliegender Stellungnahme der Sachverständigen für Luftreinhaltung zum Lagerplatz seien alle Emissionswerte weit unter dem Grenzwert. Es gebe für die Liegenschaften in Hart keine wesentlich nachteilige Auswirkung.
Die FACC teilte auf Anfrage der BezirksRundSchau mit: „Wir haben recherchiert: Der von Ihnen angesprochene Standort hat mit uns nichts zu tun. Es werden auch keine Teile von uns dort gelagert.“
ZUR SACHE
Recycling-Testanlage für Carbon-Abfälle
Bis 50 Tonnen Abfälle von carbonfaserverstärkten Kunststoffen sollen in Kammer gelagert und zur Weiterverarbeitung geschreddert werden – mit drei Filterstufen für Stäube. Kleine Mengen davon seien nicht ausgehärtet und als „gefährliche Werkstoffe“, da vorimprägniert, kategorisiert.
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