Zusammenfassung der Verkehrsuntersuchung B148 Altheimer Straße Teilbericht Begleitwege vom April 2010
Analyse vom Verkehrssystem:
Im Zeitraum von 14 Jahren (1995 bis 2008) fanden im beobachteten Bereich (zwischen Ort km 0,0 bis Altheim km 15,0) insgesamt 161 Unfälle mit Personenschaden statt. Rund ein Drittel davon (33,5%) waren rechtwinkelige Kollisionen.
Das Verkehrsaufkommen ist mit rund 6.300 Kfz/24h im durchschnittlichen täglichen Verkehr (DTV) mit einem auffällig hohen Lkw-Anteil von werktags 27% anzugeben.
Der Ausbaugrad der Straße ist als großzügig zu bezeichnen und die gewählte Straßenbreite ist zur Abwicklung des vorhandenen und auch künftigen Verkehrs ausreichend dimensioniert.
Auf einer Streckenlänge von 15 km bestehen derzeit insgesamt rund 122 Anbindungen. Auf das übergeordnete Straßennetz entfallen davon damals insgesamt 18 Knotenpunkte bzw. Einmündungen.
Das Umfeld der Straße ist überwiegend geprägt von landwirtschaftlichen Flächen, nur auf wenigen Teilstücken ist eine Bebauung vorhanden, die an den Straßenrand heranreicht.
Begründet durch den guten Ausbaugrad der Straße ist von einem hohen Geschwindigkeitsniveau auszugehen. Dem stehen die zum Teil sehr niedrigen Geschwindigkeiten im örtlichen, landwirtschaftlichen Verkehr gegenüber. Es resultiert dadurch eine eher inhomogene Geschwindigkeitsverteilung, die von einer scheinbar objektiven Verkehrssicherheit überlagert wird, die von der hohen Ausbauqualität verursacht wird.
Hinsichtlich den Anforderungen der Verkehrssicherheit bedeutet das eine nur ungenügende Gesamtsituation, die sich auch im Umfallgeschehen wiederspiegelt. Demzufolge sind für alle Knotenpunkte konkrete Maßnahmen im Sinne einer Verringerung der Trennwirkung, einer Erhöhung der Verkehrssicherheit und anderer verkehrstechnischer Aspekte zu erarbeiten. Darüber hinaus ist mit geeigneten Maßnahmen dem besonderen Bedarf des landwirtschaftlichen Verkehrs Rechnung zu tragen.
Leitziel: Erhöhung der Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer unter weitgehender Beibehaltung der Leischtigkeit und Flüssigkeit des Kfz-Verkehrs bei Aufrechterhaltung der Hochrangigkeit der B148 Altheimer Straße unter Berücksichtigung der erforderlichen Verbindungsfunktion.
Teil-Ziele eines Maßnahmenpakets:
- Stärkung der Wirtschafts- und Tourismusregion
- Erhaltung der Erreichbarkeit der Anwohner, Gäste und Betriebe
- Verringerung der Trennwirkung der B148 – Querungsbedarf
- Verringerung der Anzahl der Zufahrten und Anbindungen
- Erhaltung der Erreichbarkeit der landwirtschaftlichen Flächen
- Verringerung des Gefahrenpotentials Kfz/Langsamverkehr
Vorgeschlagene Maßnahmen:
Aus der Bestandsanalyse lässt sich die Notwendigkeit von Maßnahmen ableiten: Aufgrund von Störungen und Gefährdungen, die von Zufahrten und Einmündungen (von Wirtschaftswegen und vergleichbaren Straßen mit geringem Ausbaugrad) ausgehen, sollen außerhalb bebauter Gebiete diese Zufahrten in Parallelwegen gesammelt und in größeren Abständen in Form eines geeigneten Knotenpunktes angeschlossen werden. Gleichzeitig sollte geprüft werden, ob die Anzahl der Knotenpunkte durch Zusammenlegung reduziert werden kann.
Beispiel für diese Maßnahme in Hart:
„Die Zufahrt Hart (2/km 0,8) ist mit einem eigenen Linksabbiegestreifen gut ausgestattet, an den Zufahrten Traxlham (3/km 1,3) und Linn (4/km 2,1) sind derzeit keine Maßnahmen gesetzt.
Die beiden Knotenpunkte 3 (Traxlham) und 4 (Linn) können in ihrer Bedeutung zurück gestuft werden. Dazu müssen in der ´zweiten Reihe´ Fahrverbote erlassen und / oder der regionale Kfz-Verkehr über den besser ausgebauten Knoten Hart geführt bzw. dort hingeleitet werden. An der Zufahrt Hart ist dafür die Ausstattung mit einer entsprechenden Beleuchtung zu prüfen, insbesondere aber wird für den gesamten Bereich der unmittelbar angrenzenden Wohnbebauung die Verordnung einer höchstzulässigen Geschwindigkeit von 70 km/h auf der B148 Altheimer Straße empfohlen. Ein Rückbau der beiden Knoten Traxlham und Linn ist nicht erforderlich. Mit Errichtung eines Begleitweges südlich der B148 werden beide Zufahrten über diesen zum Knoten 2 (Hart) geführt.“
Im Wesentlichen entscheidet die Verfügbarkeit von Grundstücken darüber, ob ein Begleitweg beidseits der Straße oder nur auf einer Straßenseite angeordnet werden kann. In jedem Fall sollte eine Optimierung derart erfolgen, dass Querungen durch den Langsamverkehr an möglichst wenigen Stellen erfolgt.
Die Verkehrsuntersuchung wurde vom Büro für Verkehrs- und Raumplanung BVR im April 2010 im Auftrag vom Amt der Oö, Landesregierung durchgeführt.
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